Wie erwachsen fühlten wir uns damals, als es nach vier langen Jahren Grundschule bei uns im Dorf ab der 5. Klasse morgens endlich immer mit dem Bus zur Schule ging. Sowohl Hauptschule als auch Realschule und Gymnasium befanden sich mehrere Kilometer von unserem Wohnort entfernt. Da durfte natürlich ein ganz spezielles Utensil zum Verstauen der Schülermonatskarte nicht fehlen: Der Brustbeutel war ab diesem Zeitpunkt ein absolutes Muss. Ein so wichtiges Accessoire, das den Besucher einer weiterführenden Schule ganz klar vom herkömmlichen Grundschüler in unserer Ortschaft unterschieden hat. Plötzlich zählte man mit zu den „Großen“. Zumindest glaubten wir das, während wir in den Augen der älteren Schüler natürlich nur die nervigen kleinen Fünftklässler waren, die beim Einsteigen ständig vordrängelten und im Bus laut waren. 😀
Den Brustbeutel, das Aushängeschild eines jeden Nicht-mehr-Grundschülers, gab es natürlich in allen möglichen Designs. Einfarbig oder mehrfarbig, mit Motiven oder ohne, manchmal mit kleinen dekorativen Perlen oder Stäbchen bestickt, aus Stoff, Leder oder Synthetik, mit Fransen oder mit einer großen Naht als Einfassung umrandet, die man damals besonders gern bei Lederwaren angewandt hat. Ganz wichtig war jedoch neben dem Geldfach vorne, das sich meistens per Druckknopf und später auch zunehmend mit einem Klettverschluss öffnen ließ, das Kartenfach auf der Rückseite.
Denn dort wurde sie platziert, hinter einem dicken Plastiksichtfenster. Die von den Eltern bereits bezahlte Fahrkarte für den gesamten Monat, die einem die Freiheit verliehen hat, überall und jederzeit innerhalb des Gültigkeitsbereichs hinzufahren, ohne beim Einstieg bezahlen zu müssen. Einfach nur dem Busfahrer den um den Hals hängenden, umgedrehten Brustbeutel vorzeigen und los ging die Fahrt. 🙂
Bildquelle: eBay
Brustbeutel...Erinnerst Du Dich? Erzähle uns über Deine Erinnerung an damals. Zum Kommentar. Lieben Dank!!!
Hinten mit schönem Karomuster. 🙂
Zu Schulzeiten hatte ich noch diesen runden wasserdichten Umhänger aus Kunstoff mit dem Dichtring am Drehverschluss wo man meistens seine Geldmünzen reingepackt hat für die Pommes und das Eis im Freibad.
Später habe ich mir dann für die Urlaubsreisen noch einen Geldbeutel zum Umhängen gekauft den ich dann immer unter meinem Unterhemd getragen habe mit den meisten Scheinen aus Sicherheitsgründen damit ich im nicht das ganze Bargeld im Portemonnaie drin hatte, der Brustbeutel hat mich schon auf vielen Reisen in so vielen Ländern immer treu begleitet , den habe ich auch heute noch! 🙂